Bald mehr …
Autor: textbureau
Update Juni 2021
Ab heute präsentiert sich das Textbureau aufpoliert und mit brandneuen Inhalten
An dieser Stelle gibt es nun den Textblog mit Beiträgen über Sprache und Kultur und Updates. Es existieren bereits zwei neue interessante „Snippets“ über die Natur des Übersetzens und zu Marketingsprache und Spracheinflüssen.
Völlig neu ist außerdem der Kulturflyer, welcher hier zu finden ist.
Sprachgrenzen sprengen
Sicher ist Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, auch schon aufgefallen, dass in Werbung und Marketing englische Schlagwörter – Buzzwords – sehr häufig vorkommen.
Der produktive Umgang mit Sprache ist in diesen Bereichen gang und gäbe. Manchmal klingen diese Claims von Unternehmen ziemlich ungelenk und sperrig: etwa Ticket Counter oder Human-Resources Department.
In der Wissenschaft werden Wörter aus einer anderen Sprache oft kursiv gesetzt, um den besonderen Gebrauch als Fachwort zu markieren. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass solche Entlehnungen die Aufmerksamkeit des Lesers erhöhen, aber auch den Fluss eines Textes stören können.
Insgesamt sind Landessprachen schon immer durch Ihren Austausch mit anderen Sprachen geprägt und diese Flexibilität ist ein Zeichen ihres Vermögens und ihrer Möglichkeit zur präzisen Erweiterung des Vokabulars.
Neben englischen Begriffen ist es auch manchmal passend in Texten Ausdrücke anderer Fremdsprachen zu verwenden. Auch hier gilt: Leser eines Textes sollten diesem ohne Mühe folgen können.
Denken Sie beim nächsten Einkauf daran, wovon Sie wie selbstverständlich reden können – von Joghurt (türkisch), Mokka (arabisch), Soja (japanisch), Oregano (italienisch / spanisch), Curry (tamilisch), Ananas (portugiesisch / indigen südamerikanisch), Bagel (jiddisch) und so weiter.
Übertragen oder Neuerzählen?
In Deutschland ist fast jedes zweite Buch in der Belletristik eine Übersetzung (*). Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, geben der Lesegemeinschaft also einen enormen Input und tragen einiges an Verantwortung. Aber was macht eine Übersetzung eigentlich aus?
Für Literaturübersetzungen scheint die Antwort klar: Hier gilt man als Urheber eines neuen Textes. Ein übersetztes Buch soll genauso viel Spaß machen wie das Original und erzählt daher in gewisser Weise eine eigene Geschichte.
Oft befindet sich ein Übersetzungstext in der Spannung zwischen Authentizität und kreativer Erzählkunst. Literarische Übersetzer müssen sich mit den sprachlichen Ausdrucksebenen des „Muttertextes“ bestens auskennen und sind daher Kulturexperten!
Wie ist das aber bei Gebrauchstexten – also, zum Beispiel, Betriebsanleitungen oder Fachartikel? Der Übertragende muss hier die jeweilige Terminologie präzise treffen und genaue Entsprechungen finden.
Dennoch sind Sprachen immer lebendig, verändern sich stets und Ausdrücke neigen und biegen sich, wenn man sie verwendet – auch Fachübersetzende müssen Struktur und Bedeutungen bändigen können und folgen am Ende den eigenen Abwägungen und Einfällen.